mokant.at: vom Online-Magazin zur Plattform für Datenjournalismus
„Was macht ihr jetzt eigentlich?“, in den vergangenen Monaten bin ich das immer wieder gefragt worden. Tatsächlich hat sich ziemlich viel getan. Zeit für ein kurzes Update.
Filterblasen, Fake News, Social Bots – im Jahr 2017 ist in Österreich und Deutschland viel über den Einfluss von Sozialen Medien auf die Meinungsbildung diskutiert worden. Einige Fragen haben uns nicht mehr losgelassen und so beschlossen wir ihnen auf den Grund zu gehen. Wer steckt eigentlich hinter Fake News? Wie verbreiten sie sich? Sind es wirklich abertausende wütende User, die Meldungen unabhängig voneinander verbreiten oder steckt ein System dahinter?
Das Bild der abertausenden User begann ziemlich schnell zu bröckeln. Es sind erstaunlich wenige Menschen, die auf Facebook wirklich aktiv sind. Viele dieser besonders aktiven User posten ununterbrochen irgendwelche Meldungen, über ihre Identität geben sie hingegen sehr wenig preis.
Wir forschten weiter. Wenn nur so wenige User Inhalte posten, wie viele sind es, die kommentieren und damit den politischen Diskurs auf Facebook bestimmen? Zeigen die Kommentare der Facebook-User, was die Mehrheit in einem Land denkt? Wir sammelten Millionen von Daten zum österreichischen Wahlkampf 2017 – und fanden eine mächtige Minderheit.
Doch das ist längst nicht alles. Jeden Tag wird unsere Datenbank größer und wir erfahren immer mehr interessante Dinge, die wir in nächster Zeit veröffentlichen werden.
Unsere Recherche wird von netzwerk recherche unterstützt und gefördert.
Links dazu:
Facebook: 8900 User bestimmten Wahlkampf-Diskurs
Fake-News: Hintermänner und Hintergründe
ehemaliger Stammleser
10. Januar 2019 at 12:40
Liebes mokant.at-Team. Dieser Eintrag ist mittlerweile fast ein Jahr her. Was habt ihr in den vergangenen 12 Monaten gemacht? Schade, dass dieses großartige Projekt vor ein paar Jahren zu Grabe getragen wurde. Ihr habt meines Erachtens tolle Geschichte herausgebracht und wart (meines Wissens) eine tolle Plattform für Jungjournalisten um erste Erfahrungen zu sammeln. Das beweist auch die große Zahl an ehemaligen mokant-Redakteuren, die in der Welt des Journalismus Fuß fassen konnten.
Sofia Khomenko
25. Januar 2019 at 11:04
Vielen Dank für das tolle Feedback! Wir haben mokant.at immer mit großer Freude und Leidenschaft gemacht. Es war aber auch sehr viel Arbeit, für einige von uns zeitweise ein (unbezahlter) Fulltime-Job. Leider ist es uns nicht gelungen, damit Geld zu verdienen. Und irgendwann schafft man es einfach nicht mehr so viel Kraft und Zeit zu investieren, ohne etwas dabei zu verdienen, da man schließlich auch von etwas leben muss. Das Projekt ist aber nicht auf immer begraben, wer weiß, was noch kommt? 🙂